Altersarmut bei Frauen: Eine stille Krise, die uns alle betrifft

Altersarmut bei Frauen:

Eine stille Krise, die uns alle betrifft

Die Altersarmut von Frauen ist ein gravierendes und wachsendes Problem. Rund 230.000 Menschen über 65 Jahre müssen mit einer Pension von etwa 1.000 Euro auskommen. Diese Situation betrifft überwiegend Frauen. Mehr als 20 % aller Frauen in dieser Altersgruppe sind von Armut betroffen. Altersarmut ist oft noch ein Tabuthema, obwohl es eine Realität ist, die viele ältere Menschen betrifft.

Die Folgen der Armut: Gesundheit, Lebensqualität und Einsamkeit

Eine Pension unter der Armutsgrenze von 1.392 Euro reicht nicht aus, um die grundlegenden Bedürfnisse zu decken. Insbesondere für ältere Menschen, bei denen die Gesundheit eine große Rolle spielt, wird die Lage problematisch. Ausgaben für Medikamente, gesunde Ernährung, Heizung und sportliche Aktivitäten sind entscheidend für ein gesundes Leben. Doch genau diese Ausgaben werden als Erstes gestrichen, wenn das Geld knapp wird. Armut führt zu Krankheit, und Krankheit verstärkt die Armut.

Warum Frauen besonders betroffen sind

Die Ursachen der Altersarmut bei Frauen sind klar: Viele von ihnen arbeiteten in Niedriglohnjobs oder verrichteten unbezahlte Pflege- und Betreuungsarbeit für Familie und Kinder. Dies führt zu geringeren Einkommen und somit zu niedrigeren Einzahlungen in die Pensionskasse. Die Konsequenz sind niedrige Pensionen im Alter.

Frauen erhalten im Durchschnitt eine Brutto-Pension von 1.285 Euro, während Männer durchschnittlich 2.160 Euro beziehen. Dies verdeutlicht die finanzielle Ungleichheit. Armut führt auch zu Vereinsamung, da viele Frauen im Alter nicht mehr die Mittel haben, um soziale Kontakte zu pflegen oder Freizeitaktivitäten wie Kino- oder Theaterbesuche zu unternehmen. Einsamkeit und Armut sind eng miteinander verknüpft und verschlimmern sich gegenseitig.

Regionale Unterschiede in der Pensionshöhe

Die Rentenhöhe variiert je nach Bundesland erheblich. Der Equal Pension Day markiert den Tag, an dem Männer bereits so viel Rente erhalten haben, wie Frauen erst bis zum Jahr bezogen werden. Die regionalen Unterschiede sind signifikant:

Vorarlberg : Equal Pension Day am 12. Juli 2024. Frauen erhalten hier durchschnittlich 1.204 Euro, Männer 2.268 Euro, was einer Differenz von 46,9 % entspricht.

Oberösterreich : Equal Pension Day am 18. Juli 2024. Frauen beziehen durchschnittlich 1.307 Euro, Männer 2.391 Euro, eine Differenz von 45,4 %.

Tirol : Equal Pension Day am 23. Juli 2024. Frauen erhalten 1.262 Euro, Männer 2.246 Euro, was einer Differenz von 43,8 % entspricht.

Steiermark : Equal Pension Day am 30. Juli 2024. Frauen beziehen 1.301 Euro, Männer 2.236 Euro, eine Differenz von 41,8 %.

Burgenland : Gleicher Rententag am 3. August 2024. Frauen erhalten 1.344 Euro, Männer 2.276 Euro, was einer Differenz von 41 % entspricht.

Salzburg : Equal Pension Day am 3. August 2024. Frauen beziehen 1.378 Euro, Männer 2.336 Euro, eine Differenz von 41 %.

Niederösterreich : Equal Pension Day am 4. August 2024. Frauen erhalten 1.426 Euro, Männer 2.396 Euro, was einer Differenz von 40,5 % entspricht.

Kärnten : Equal Pension Day am 8. August 2024. Frauen beziehen 1.326 Euro, Männer 2.186 Euro, eine Differenz von 39,3 %.

Wien : Equal Pension Day am 15. September 2024. Trotz des niedrigsten Wertes liegt der Gender Pension Gap in Wien immer noch bei 29 %.

Diese regionalen Unterschiede verdeutlichen, dass die finanzielle Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in der Rente je nach Bundesland unterschiedlich ist.

Strukturelle Veränderungen sind nötig

Solange es keine strukturellen Veränderungen in der Gesellschaft gibt, bleibt die Altersarmut für viele Frauen unvermeidbar. Da sich in der Pension nicht mehr viel ändern lässt, ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die finanziellen Grundlagen von Frauen zu verbessern.